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9. April 2014

Shannon Hale: Ever After High (1)
Die Schule der Herzenswünsche

Category: Hörbücher,Rezensionen – Darkstar – 13:00

Ever After High (1) Die Schule der HerzenswünscheSeit Generationen werden an der Ever After High die Kinder berühmter Märchenfiguren in jenen Fähigkeiten ausgebildet, die sie später benötigen, um ihrer traditionellen Rolle als böse Hexe, edler Ritter oder schöne Prinzessin gerecht zu werden. Denn seit Alters her durchleben die Kinder der Märchenfiguren noch einmal die Geschichte ihrer Eltern. Damit dabei nichts schief geht, werden an der Schule z. B. Hunter Huntsman, der Sohn des Jägers, Briar Beauty, die Tochter Dornröschens und Madeline Hatter, die Tochter des Verrückten Hutmachers, sorgsam auf ihre spätere Rolle vorbereitet.

Zu den Schülern zählen auch Apple White und Raven Queen. In ihrem zweiten Schuljahr müssen sich ausgerechnet diese beiden ein Zimmer teilen – und das, obwohl sie eigentlich dazu bestimmt sind, Todfeindinnen zu werden, denn Apple ist die Tochter von Schneewittchen, die gleichaltrige Raven ist die Tochter der bösen Königin, die Apples Mutter einst mit einem giftigen Apfel zu töten versuchte. Die Statuten der Schule sehen es vor, dass beide am Schicksalstag ihre Bestimmung annehmen. Mit ihrer Unterschrift im Buch der Märchen und Sagen werden sie dafür sorgen, dass sich die Geschichte ihrer Eltern und deren Eltern bei ihnen erneut manifestiert und sie diese wieder durchleben.

Während Apple dem Schicksalstag entgegenfiebert, weil sie gar nicht erwarten kann, endlich ihr Schicksal zu besiegeln und sozusagen eine Happy End-Garantie an der Seite eines Märchenprinzen zu erhalten, sieht Raven die Sache ganz anders. Sie hat überhaupt keine Lust darauf, die Böse Königin zu werden und in die Fußstapfen ihrer berühmt-berüchtigen Mutter zu treten. Sie beginnt, nach einem Ausweg aus ihrer misslichen Lage zu suchen – sehr zum Entsetzen von Apple. Die hat Raven zwar in ihr Herz geschlossen, begreift aber auch, dass es für sie selbst kein “glücklich bis ans Ende ihrer Tage” geben wird, wenn Raven nicht bereit ist, in die Rolle der Antagonistin zu schlüpfen: keine böse Königin, kein Apfel, kein Märchenprinz!

Um Raven davon zu überzeugen, am Schicksalstag ja keine Experimente zu versuchen und im Buch der Märchen und Sagen zu unterschreiben, heftet sich Apple deshalb an Ravens Füße, als diese sich auf eine Mission aufmacht, wie sie ihr drohendes Schicksal doch noch abwenden kann. Gemeinsam erleben sie ein aufregendes Abenteuer, dass aus den späteren Rivalinnen dicke Freundinnen macht …

Die Schule der Herzenswünsche” ist der erste Roman der “Ever After High”-Serie, die tatsächlich auf einem Spielzeug-Franchise von Mattel basiert. (Es gibt Ever After High-Puppen). Das an sich wirkt vielleicht erstmal abschreckend, aber Mattel hat die erfolgreiche Jugendbuchautorin Shannon Hale (Austenland; Das Buch der tausend Tage; The Goose Girl) dafür gewonnen, eine Romanreihe aus diesem Franchise zu entwickeln. In ihren erfahrenen Händen entsteht eine Geschichte, der man ihren Ursprung nicht anmerkt.

Stattdessen ist “Die Schule der Herzenswünsche” eine niedliche Fairy Tale-Fantasy für Jugendliche, die sich nicht allzu ernst nimmt und ihren Reiz daraus zieht, dass sie augenzwinkernd mit Märchenklischees spielt. Obwohl das Hörbuch abwechselnd aus der Sicht von Raven und Apple geschildert wird, ist vor allem Raven die Haupt- und Identifikationsfigur. Sie ist liebenswert, nachdenklich und gibt nicht auch, auch wenn sich alles gegen sie verschworen zu haben scheint. Somit gelingt es Shannon Hale, im Rahmen der Geschichte auch noch eine gute Botschaft zu vermitteln.

Den Reiz der “Schule der Herzenswünsche” macht aber sicher der Humor aus, der das ganze Buch – auch an ernsten Stellen – durchzieht. Denn trotz des Märchenland-Settings verhalten sich die Charaktere wie junge Teenager. Statt SMSen “Simsalabimsen” sie sich Nachrichten und natürlich benutzen sie immer und überall ihre SpiegelPhones, auf die sie sich allerlei hilfreiche Apps wie etwa eine “Ortsveränderung-App” herunter geladen haben. Viel Spaß machen auch die zahlreichen Referenzen auf die Popkultur, wie etwa, wenn Raven und Apple sich über die neusten Songs ihrer Lieblingsmusiker Tailor Quick oder One Reflection unterhalten.

Eingelesen wird die Hörbuchversion von Annina Braunmiller, der deutschen Stimme von “Bella” in den “Twilight”-Filmen und mittlerweile versierten Hörbuchsprecherin. Ihre jugendliche Stimme passt gut zu den Figuren, und sie liest die Geschichte auch ein wenig im “Märchen-Vorlese”-Stil ein, was ebenfalls mit dem Stoff harmoniert.

Wer eine augenzwinkernde Märchen-Fantasy, die primär für ein junges Publikum geschrieben wurde, mag, sollte mal ins Hörbuch hinein hören. Die Geschichte mag nicht allzu anspruchsvoll sein, ist eher leichte Kost – aber dabei ziemlich niedlich.

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