Im Rahmen ihres Berlin-Besuchs hat die australische Autorin Kate Forsyth (Die Hexen von Eileannan, Bitter Greens) verraten, woran sie gerade schreibt.
Sie hat die deutsche Hauptstadt unter anderem deshalb besucht, weil sie hier für ihren neuen Roman recherchierte: eine Märchenerzählung, die auf Motiven des beliebten Stoffes “Die Schöne und das Biest” basiert und die zur Nazi-Zeit in Berlin spielen wird. Der Arbeitstitel lautet “The Beast’s Garden”, also “Der Tier-Garten” …
Es ist mit Sicherheit ein mutiges Unterfangen, so einen romantischen Stoff in eine so schreckliche historische Epoche zu verlegen – aber ich bin sehr gespannt, was Kate Forsyth aus dieser Idee macht. Zudem könnte es durchaus eine gute Idee sein, sich der Nazi-Zeit mal nicht nur über Artikel in Schulbüchern und Fernseh- und Zeitungsberichten zu nähern, sondern auf eine solche Weise. Ich bin sehr gespannt, ob ein deutscher Verlag den Mut haben wird, “The Beast’s Garden” in deutscher Übersetzung zu veröffentlichen.
Forsyth hat weiterhin verraten, dass sie für ihren Roman eine ganz besondere Variante des “Schöne und das Biest”-Mythos aufgegriffen hat, nämlich die deutsche Version, die man in den Grimms Märchen findet: “Das singende, springende Löweneckerchen“.
Diese Variante endet nicht damit, dass die Schöne das Biest von seinem Fluch durch ihre Liebe erlöst – vielmehr ruht weiterhin ein Fluch auf ihrem Liebsten. Als er sich durch ein gebrochenes Tabu in eine Taube verwandelt und sieben Jahre in dieser Gestalt über die Erde ziehen muss, folgt ihm seine Frau und begibt sich auf eine gefahrvolle, beschwerliche Rettungsaktion.
“Das singende, springende Löweneckerchen” ist leider wenig bekannt, aber sehr zu empfehlen. Ihr solltet in das Märchen mal reinlesen – oder aber einen Blick in die “Nautilus Nr. 122” werfen, in der ich mich in einem Hintergrundartikel ausführlich dem Thema “Die Schöne und das Biest” und seinen zahlreichen Varianten gewidmet habe.