Mit jedem Schritt entfernte ich mich weiter vom Licht, mit jedem Schritt Richtung Wald verschluckte mich die Dunkelheit ein wenig mehr, doch Angst hatte ich keine: Ich hieß sie willkommen … (aus “SchneeElfenHerz“)
Irgendetwas Seltsames geht vor in Siras Leben: Über Nacht verändern sich ihre Haut- und Haarfarbe, sie sieht auf einmal im Freien gestochen scharf und die eisige Winterkälte scheint ihr gar nichts auszumachen.
Als sie eines Nachts ein unerklärliches Sehnen zum nahen Waldteich treibt, macht die in sich gekehrte Schülerin eine Entdeckung, die ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt: Sie selbst ist die Tochter einer Menschenfrau und eines Schnee-Elfen – Kind einer verbotenen Vereinigung.
Turak, der Sohn des Königs der Schnee-Elfen, nimmt sich ihrer an und wird ihr Beschützer in der für sie fremden Welt der Sagenwesen. Eine Welt, der Gefahr droht: Denn in den winterlichen Wäldern leben nicht nur Schneeelfen im Verborgenen, sondern auch Eiselfen. Und diese beiden Völker sind erbitterte Feinde …
Meine Meinung
Als ich neulich die Februar-Neuerscheinungen vorgestellt habe, die mich besonders interessieren, war Sanja Schwarz’ “SchneeElfenHerz” ein ganz heißer Kandidat. Klappentext und Cover haben eine romantische Fantasy-Saga suggeriert.
Leider muss ich sagen, dass mich das Buch nicht so in Bann geschlagen hat, wie ich mir das erhofft hatte. Geradem mal 208 Seiten ist das dünne Taschenbüchlein dick; dafür kostet es auch nur 7,99 EUR. Das an sich wäre kein Problem. Aber mich persönlich haben weder Sira, noch die Geschichte in ihren Bann geschlagen. Wer einen High Fantasy-Roman erwartet, ist auf dem Holzweg; es ist eher winterliche Urban Fantasy, am ehesten vielleicht zu vergleichen mit Carrie Jones “Flüsterndes Gold” – an dieses Buch kommt “SchneeElfenHerz” aber leider nicht heran.
Ich will nicht ungerecht sein: Ich gehe davon aus, dass der Roman ein Debütroman ist, und als solcher betrachtet ist er in Ordnung und ziemlich straightforward. Sanja Schwarz konzentriert sich auf das Wesentliche, es gibt keine Nebenplots oder erwähnenswerte Nebenfiguren. Da ist Sira, sie lernt Turak kennen, verliebt sich in ihn und stolpert zwischen die feindlichen Linien zweier Elfenvölker. Das ist magisch, aber für mich nicht magisch genug.
Ich hätte gern was anderes behauptet, und ich hoffe auch Sanja Schwarz schreibt weiter. Sie hat durchaus Potential, denke ich, aber “SchneeElfenHerz” war für mich weder originell, noch spannend oder opulent genug.
Wer romantische Geschichten mag und schnelle Lektüre für Zwischendurch sucht, kann mal reinschauen. Für mich ist das Buch keines, das lange im Gedächtnis haften bleibt. Schade.
Trotzdem neugierig?