Was wäre, wenn Cinderella von ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern so die Nase voll hätte, dass sie beschließt, zur Mörderin zu werden?
Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Was für eine tolle Episode!
Ernsthaft: Wenn Indexing als Serie jetzt so aussieht, dann hat mich Seanan McGuire am Haken.
Das vorherrschende Märchenmotiv diese Woche: Aschenputtel. Aber anstatt mit einer freundlichen, unterbezahlten Putzfrau, die auf ihren Märchenprinzen wartet, bekommen es Henry Marchen und ihr Team mit einem eiskalten Killer zu tun.
Dabei ist der Fall verzwickter, als er zunächst aussieht. Denn als Henry und ihr Team die Leichen dreier Frauen, die sie in einer Wohnung auffinden, näher in Augenschein nehmen, stellt sich heraus, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Das gibt Rätsel auf.
Die Episode beginnt extrem stark mit einem Prolog, bei dem sich einem die Nackenhaare aufstellen. So kann eine Aschenputtel-Variante auch ausschauen? Grusel! Dass Märchen nichts für Weicheier sind, wissen wir ja inzwischen, aber dass ein Märchentypus so gefährlich werden kann …
Cinderella als Mörderin
Das Cinderella-Motiv passt natürlich sehr gut zu Sloanes Storyline, von der wir wissen, dass sie dem Typus der bösen Stiefschwester angehört. Und dass dieser Märchentypus in ihr seit dem Ende der letzten Folge auch wieder aktiv ist. Überraschenderweise kommt Sloane in der ersten Hälfte der Episode aber gar nicht vor.
Auch stellt sich heraus, dass “Blended Family” / “Cruel Sister” kein Zweiteiler ist, sondern Sloanes Storyarc offenbar ein episodenübergreifender Handlungsstrang ist, der auch hier noch nicht abgeschlossen ist. Gott sei Dank – er ist einfach zu cool. Und er nimmt eine neue Wendung, als Sloane etwas unerwartetes tut, was der Gruppendynamik des “Indexing”-Cast wieder einen neuen Dreh geben könnte.
Sowohl der episodenzentrierte, als auch der episodenübergreifende Plot sind diese Woche also sehr stark. Gibts da überhaupt etwas zu meckern? Nur auf hohem Niveau: Im Verlauf der einstündigen Folge werden einige Dinge angerissen, die zum Schluss nur sehr kurz abgehandelt werden. Da hätte ein bisschen mehr Laufzeit der Episode sicher gut getan.
Aber auch so gibt es verdiente 4,5 Sterne für eine wirklich fast rundherum gelungene Episode!