Regelmäßige Blog-Leser wissen, dass Susanne Gerdom zu meinen deutschen Lieblings-Phantastik-Autoren gehört.
Deshalb freue ich mich, dass ich euch heute als Schmankerl für den Feiertag ein Interview mit ihr zu ihrem aktuellen Roman “Das Haus am Abgrund” präsentieren darf.
Interview mit Susanne Gerdom zu “Das Haus am Abgrund”
Wie ein dunkler Schatten steht das alte Haus auf der Klippe am Meer. Adrian, der an einer unheilbaren Krankheit leidet und der sich in einem kleinen Cottage in der Nachbarschaft erholen soll, lässt der Anblick nicht los. Etwas an dem Haus ist seltsam und beunruhigt ihn – und das hat nichts mit den Halluzinationen zu tun, die ihn aufgrund seiner Erkrankung heimsuchen.
Und warum stößt er bei seinen Nachforschungen immer wieder auf die rätselhafte November? Das Schicksal des Mädchens scheint auf unheilvolle Weise mit dem Haus verbunden zu sein Halluzination und Wirklichkeit vermischen sich zunehmend, während Adrian nach und nach ein dunkles und unglaubliches Geheimnis aufdeckt …
(Verlagsbeschreibung)
Liebe Susanne, welche drei Schlagworte beschreiben Deinen neuen Jugendroman am besten?
Düster, skurril, verwirrend
Verrätst Du uns etwas über die Hauptfiguren von “Das Haus am Abgrund”?
Der Protagonist heißt Adrian, sechzehn Jahre alt, und er bezeichnet sich selbst als “Freak”. Er malt verrückte Augenbilder und leidet unter Halluzinationen – er hat einen unheilbaren Tumor im Gehirn.
November ist ein Mädchen in Adrians Alter. Sie hat ihre Familie durch einen Autounfall verloren, lebt jetzt bei einer Freundin ihrer Mutter und versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Das Problem: Ihrer Familie gehört das Geisterhaus am Ort …
Wie kommt es, dass Du in Deiner Geschichte auch so ein ernstes Thema wie eine unheilbare Krankheit angeschnitten hast? Hat Dich das noch einmal anders herausgefordert als sonst?
Ja. Es war eine Gratwanderung, schon in der Planung. Adrian war eines Morgens da, fix und fertig – und er war totkrank. Das hat mir einige Magenschmerzen bereitet – immerhin sollte das Buch phantastisch werden, spooky, gute Unterhaltung. Passt da so ein ernstes Thema hinein und wie gehe ich damit um?
Es war dann seltsamerweise ganz einfach, denn Adrian hat das für mich übernommen. Er ist erstaunlich abgeklärt für sein Alter und ich habe mich seiner Führung gerne anvertraut. Er hat das gut hinbekommen, glaube ich.
Gibt es Klischees, die Dein Roman bewusst bedient, weil das Publikum sie liebt? Oder gab es ein Klischee, dass Du um jeden Preis vermeiden wolltest?
Oje. :-) Nun ja, ich hab da das schwule Elternpaar, Adrians Väter. Ich wollte zwar ursprünglich ein bisschen mit den dazu anfallenden Klischees spielen, aber dann habe ich mir überlegt, dass das nach hinten losgeht, wenn ich nicht überall deutlich: “Ironie” dranschreibe. Eine Stelle ist dringeblieben (da geht es um eine nicht passende gerüschte und geblümte Schürze), aber ansonsten habe ich mich bemüht, die beiden so zu zeigen, wie sie es verdient haben: als ganz normales Paar mit seinen ganz normalen Problemen und Sorgen. Alles andere wäre falsch gewesen.
Und natürlich habe ich das Klischee des Geisterhauses kräftig bedient. Mit allem, was dazugehört, bis auf quietschende Türen. ;-)
Mit welcher fiktiven Figur würdest Du gern mal einen Abend lang um die Häuser ziehen?
Mit Jonty. Warum? Ich liebe ihn.
Mit Sam, weil sie klug und tapfer ist.
Oder mit dem Roshi, wobei ich nicht sicher bin, ob ich ihn nicht zwischendurch wegen seiner blöden Sprüche erschlagen würde.
Woran arbeitest Du gerade?
An einem High Fantasy-Roman für cbj: Dracyr – Das Herz der Schatten.
Kontrastprogramm, es macht riesig viel Spaß. (Ja, ich wollte keine High Fantasy mehr schreiben. Aber das Thema Drachen hat mich dann doch noch mal gereizt.)
Vielen Dank!
Susanne Gerdoms Website findet ihr hier!
“Das Haus am Abgrund” bei Amazon bestellen: hier!
Danke für das Interview.
Ich bin erst im achten Kapitel, aber der Einsteig war wieder so stimmungsvoll und gelungen, ich bin gespannt auf die weitere Handlung.
Nachdem Susannes Lesung auf der Buchmesse mir schon so gut gefallen hatte, war ich sehr neugierig auf ihr neues Werk.
Das der Hauptprotagonist todkrank ist, tut schon weh, aber die Idee mit einem schwulen Elternpaar finde ich großartig.
Kommentar by Djamena — 31. März 2013 @ 16:41
Lieben Dank für das tolle Interview! :-)
Und darf ich mit um die Häuser ziehen? Das wäre bei mir wohl Premiere, aber bei der Zusammenstellung… Ich mag Jonty und Sam unheimlich gerne! *g* Und ich liebe die Geschichte, die ist wirklich klasse.
Sonnige Rest-Ostern! :-)
Kommentar by Marny — 31. März 2013 @ 19:47