Darkstars Fantasy News


26. Juni 2018

Love, Simon (spoilerfreie Film-Review)

Category: Filme/Serien – Darkstar – 19:00

Am kommenden Donnerstag startet endlich Love, Simon auch in Deutschland.

Warum ihr unbedingt ins Kino gehen solltet:

Darum geht’s:

Simon ist 16 und mit seinem Leben zufrieden: Er kommt aus einer intakten Familie, versteht sich mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester und hat eine Handvoll wirklich guter Freunde.

Trotzdem hat er bisher keinem von ihnen gestanden, dass er schwul ist. Überhaupt ist das ein Umstand, über den er mit niemandem redet – bis Blue, ein Junge aus seiner Highschool, im Netz einen Artikel postet, in dem er sich outet. Plötzlich fühlt sich Simon nicht mehr allein. Es beginnt ein reger eMail-Wechsel zwischen den beiden, in dessen Verlauf sich Simon immer mehr in den geheimnisvollen Blue verknallt.

Aber welcher seiner Mitschüler versteckt sich hinter den anonymen eMails?
Auf seiner Suche nach Blue geht Simons Leben beinahe den Bach runter. Aber muss nicht alles erstmal schlimmer werden, ehe es besser werden kann?

Review:

Love, Simon, die Verfilmung von Becky Albertallis großartigem Coming Out/Coming of Age-Buch Nur drei Worte ist großartig.

Tatsächlich gehört sie zu den wenigen Jugendbuchverfilmungen, die nicht schlechter als ihre Vorlage sind, sondern genau so gut.

Einige Dinge sind anders als im Roman, aber das ist kein Problem, denn die Geschichte wird dadurch nicht schlechter, sondern bietet so Fans der Buchvorlage noch Neues. Der Film verfügt über ein unglaublich gelungenes Drehbuch und tolle Schauspieler und heraus kommt dabei für mich die Kinokomödie des Sommers und der bisher gelungenste Film des Jahres. (Und ja, ich weiß, welche Blockbuster dieses Jahr bereits gelaufen sind). Im Grunde genommen macht der Streifen alles richtig.

Love, Simon 1

Love, Simon ist ein Film, wie ich ihn mir als Jugendlicher wirklich gewünscht hätte. Jeder verdient eine große Liebesgeschichte – das ist eine Tagline, die ich wirklich mag.

Trotz einiger traurigen Stellen ist Love, Simon eine frische Romantic Comedy, kein Problemdrama.

Sie fängt die Ängste und Gefühle, die man in der Zeit kurz vor dem Coming Out verspürt, sehr gut ein. Sie ist leicht, spritzig, locker und lebt aufgrund der gut getroffenen Charaktere. Sie funktioniert, weil sie eine bekannte Geschichte – zwei Menschen verlieben sich ineinander, ohne zu wissen, wer der jeweils andere ist – einfach mal als „schwule“ Variante für ein Mainstream-Publikum erzählt. Wie gesagt: Wenn ihr schwul seid, werdet ihr euch sicher in der einen oder anderen Szene wieder finden, wenn nicht, dann vermittelt der Film ein recht treffendes Bild, wie man sich da so fühlt.

Greg Berlanti kannte ich bisher nur aufgrund seiner Arbeiten an TV-Serien wie Riverdale, Supergirl, Arrow und The Flash. Mit diesem Film beweist er seine Qualitäten als Filmregisseur. Man merkt dem Film an, dass er selbst schwul ist und weiß, worauf es bei so einem Streifen ankommt.

Die Darsteller

Seine Arbeit begeistert mich hier ebenso wie die von Jennifer Garner als Simons Mutter, Logan Miller als herrlich durchgeknallter, manchmal bemitleidenswerter, hassenswerter Antagonist Martin und Nick Robinson als Simon. Die Ausspracheszene zwischen Simon und seiner Mutter gehört zu den stärksten im Film.

Love, Simon 2

Die witzigste – und davon gibt es viele – verbucht Natasha Rothwell als Mrs Albright für sich – eine selbstbewusste, charakterstarke Lehrerin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Besonders einen ihrer Auftritte hat das Publikum in der Pressevorführung gefeiert.

Fazit

Egal, ob ihr das Buch kennt und liebt oder nicht: Geht ins Kino und schaut den Film dort. Wartet nicht auf das Homecinema-Release. Tut queeren Filmschaffenden einen Gefallen, und unterstützt die Produktion weiterer solcher Filme, indem ihr ins Kino geht. Tut euch selbst einen Gefallen, und lasst euch begeistern.

Love, Simon ist der schönste Coming Out-Streifen seit Sommersturm.

Unbedingt im Kino anschauen.

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post.

Leave a comment

XHTML ( You can use these tags): <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> .